Diese 10 Betrugsmaschen sollten Sie 2024 kennen

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22 min
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  • Mit Taktiken wie KI-gestütztem Stimmenklonen werden Betrügereien immer ausgeklügelter. Deswegen ist es entscheidend, dass Sie wachsam bleiben und sich der aufkommenden Bedrohungen bewusst sind, um sich im Jahr 2024 zu schützen.
  • Zu den Top-Betrugsmaschen 2024, vor denen Sie sich in Acht nehmen sollten, gehören Betrugsversuche mit einfachen Online-Jobs, der Übernahme von Konten bei Behörden und Ämtern sowie Deepfake- und KI-Betrügereien. Erfahren Sie, wie sie funktionieren und wie Sie sie erkennen. 
  • Finden Sie heraus, welche psychologischen Taktiken die Betrüger anwenden, um ihre Opfer in die Falle zu locken.
  • Wachsamkeit und ein gesundes Maß an Skepsis sind der beste Weg, wie Sie sich vor Betrügereien schützen können. Nutzen Sie beim Surfen im Internet ein VPN, so bleibt Ihre wahre IP-Adresse verborgen und Betrüger können weniger über Sie in Erfahrung bringen.
  • Bonus: Die 6 todsicheren Anzeichen für einen Betrug.

Während das Jahr 2024 gerade erst angebrochen ist, entwickeln sich die Gaunereien mit immer raffinierteren Taktiken weiter. 

Im Jahr 2023 haben wir den Aufstieg der „Pig-Butchering”-Betrugsmasche erlebt, bei der Betrüger nach und nach das Vertrauen ihrer Opfer zu ihnen aufgebaut haben, bevor sie sie zu immer größeren Investitionen in Kryptowährungen verleitet haben – nur um dann mit ihrem Geld das Weite zu suchen. 

Darüber hinaus markiert der Einsatz von KI-Technologie mit Betrugsversuchen, bei denen geklonte Stimmen zum Einsatz kommen, eine neue Ära der betrügerischen Aktivitäten. Diese Technologie ermöglicht es den Schwindlern, äußerst überzeugende Audiosimulationen zu erstellen und bekannte Stimmen zu imitieren, um Menschen dazu zu bringen, vertrauliche Informationen preiszugeben oder finanzielle Transaktionen zu tätigen. 

Diese Fortschritte unterstreichen, wie wichtig es ist, gegenüber den neuesten Tricks, die die Gauner aus dem Ärmel schütteln, wachsam zu sein. Ob es sich nun um die Verlockung des leichten Geldes, die Übernahme von Konten bei Ämtern oder den manipulativen Einsatz von generativer KI handelt – Betrüger finden unablässig neue Wege, um unsere Schwachstellen auszunutzen. 

Um diese Bedrohungen besser zu verstehen und zu wissen, wie Sie sich schützen können – denn, machen wir uns nichts vor, betrogen zu werden steht jetzt nicht gerade auf der Liste unserer Neujahrsvorsätze – haben wir uns an Aaron Engel, den Chief Security Information Officer von ExpressVPN, gewandt. Engel beleuchtet mögliche Betrugstrends im Jahr 2024 und gibt wichtige Tipps zum Schutz vor diesen immer komplexeren Intrigen.

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5 Betrugsmaschen, vor denen Sie sich 2024 hüten sollten

  1. Einfache Online-Jobs
  2. Übernahme von Konten bei Behörden und Ämtern
  3. Deepfakes und der Einsatz generativer KI
  4. Peer-to-Peer-Zahlungssysteme (P2P)
  5. Paketzustellungen

Warum fallen Menschen immer noch auf Betrugsmaschen herein?
Welche psychologischen Taktiken setzen Betrüger ein?<
Was sind die Anzeichen eines Betrugsversuchs?

Die Welle der Betrugsversuche in den USA

In den letzten Jahren hat die Zahl der Betrügereien in den USA alarmierend zugenommen, und die finanziellen Verluste durch betrügerische Aktivitäten sind stark angestiegen. Aus einem Bericht der Federal Trade Commission (FTC) geht hervor, dass die Amerikaner in den letzten drei Jahren durch Betrug einen beachtlichen Verlust von mehr als 8,7 Milliarden US-Dollar erlitten haben. Dieser Anstieg ist nicht nur ein Zeichen für die wachsende Gerissenheit der Betrüger, sondern auch für die zunehmende Reichweite ihrer Aktivitäten.

Social-Media-Plattformen: Eine Brutstätte für Gaunereien

Social-Media-Plattformen waren im Jahr 2023 eine Brutstätte für Betrügereien. Allein durch Betrug in den sozialen Medien verloren die Amerikaner 2,7 Milliarden US-Dollar. Betrüger machen sich diese Plattformen zunehmend zunutze und nutzen das Vertrauen und die große Reichweite, die sie bieten, aus, um ahnungslose Opfer zu verführen.

Balkendiagramm gemeldeter Betrugsverluste nach Kontaktmethode

Diese Entwicklungen zeigen überdeutlich, wie wichtig es ist, gerade im digitalen Leben immer stärker die Augen offenzuhalten. Die zunehmende Komplexität der Betrugsmaschen, insbesondere von solchen, die in Plattformen wie die sozialen Medien verwoben sind, verlangt, dass wir stets wachsam bleiben. Das Wissen um die Betrugsarten, das Erkennen von Warnzeichen und das Verstehen von Strategien zum Selbstschutz waren noch nie so wichtig wie heute.

Dieser Trend unterstreicht auch die wichtige Rolle von Regulierungsbehörden und Verbraucherschutzeinrichtungen. Ihre kontinuierlichen und verstärkten Bemühungen sind von entscheidender Bedeutung für die Bewältigung dieser Herausforderungen und den Schutz der Öffentlichkeit vor diesen ausgeklügelten digitalen Bedrohungen.

Dem Betrug immer um eine Nasenlänge voraus bleiben

Bis zur vollständigen Umsetzung umfassender Maßnahmen bleibt es jedoch in unserer Verantwortung, uns über die neuesten Betrugsversuche auf dem Laufenden zu halten und uns proaktiv zu informieren. Um uns einen Vorsprung zu verschaffen, erklärt Engel, was seiner Meinung nach im Jahr 2024 die wichtigsten Betrugsmaschen sein werden, vor denen wir uns hüten müssen.

Die Top 5 Betrugsmaschen, die Sie 2024 meiden sollten

1. Betrugsmaschen rund um einfache Online-Jobs

In den ersten Monaten des neuen Jahres, insbesondere im Januar und Februar, gibt es einen bemerkenswerten Zustrom von Arbeitssuchenden. Diese Zeit fällt mit einer Zunahme von Jobbetrügereien zusammen, die vor allem auf Menschen abzielen, die auf der Suche nach flexiblen oder zusätzlichen Einkommensmöglichkeiten sind. Diese Gaunereien sind besonders heimtückisch, da sie den allgemeinen Wunsch nach einfachen, lukrativen Möglichkeiten ausnutzen, für die oft nur minimale Qualifikationen oder Erfahrung erforderlich sind und bei denen traditionelle Einstellungsverfahren wie Vorstellungsgespräche umgangen werden.

einfache Online-Job-Betrügereien

Nehmen wir zum Beispiel den Fall einer Hochschulabsolventin, die einen Teilzeitjob suchte. Sie stieß auf ein Online-Stellenangebot für eine Position in der Dateneingabe, die eine attraktive Bezahlung für wenig Arbeit versprach. Für die Stelle waren keine Vorkenntnisse erforderlich, und das Bewerbungsverfahren verlief ungewöhnlich zügig und ohne Vorstellungsgespräch. Begeistert von der Aussicht bewarb sie sich und wurde schnell „eingestellt“. Doch der Job entpuppte sich als Fata Morgana. Nachdem sie ihre Daten, einschließlich ihres Lebenslaufs und ihrer Sozialversicherungsnummer, angegeben hatte, löste sich das Unternehmen in Luft auf, und die Absolventin musste später feststellen, dass ihre Daten für einen Identitätsdiebstahl verwendet worden waren.

Schützen Sie sich vor Betrugsmaschen rund um Online-Jobs:

  • Recherchieren Sie gründlich: Überprüfen Sie die Legitimität des Unternehmens, das den Job anbietet. Prüfen Sie, ob es eine offizielle Website, gegebenenfalls eine physische Adresse und authentische Mitarbeiterbewertungen gibt. Wenden Sie sich, wenn möglich, an derzeitige Mitarbeiter, um die Gültigkeit des Jobangebots zu bestätigen.
  • Fallen Sie nicht auf Schmeicheleien herein: Gefälschte E-Mails mit Stellenangeboten können verlockend sein – halten Sie jedoch inne, bevor Sie sie anklicken. Wenn Sie eine E-Mail oder Nachricht mit einem Link erhalten, klicken Sie ihn nur an, wenn Sie sicher sind, dass er vertrauenswürdig ist. 
  • Geben Sie Ihre Daten nicht preis: Phishing ist eine gängige Taktik, mit der persönliche Daten gestohlen werden. Wenn Sie schon früh aufgefordert werden, Ihre Daten anzugeben, sollten Sie überlegen, ob es sich um einen Betrug handelt.

2. Übernahme von Konten bei Behörden und Ämtern

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Ein Beispiel einer Phishing-E-Mail, die von einem Betrüger gesendet wurde, der sich als die US-amerikanische Finanzbehörde ausgibt.

Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung der Behördendienste ist eine neue Bedrohung in der digitalen Landschaft entstanden: Betrugsversuche rund um die Übernahme von Konten bei Ämtern und Behörden. Diese Betrügereien stellen eine beträchtliche Herausforderung dar, da sie Schwachstellen in den digitalen Diensten von Behörden ausnutzen und ein Risiko für die persönlichen Daten zahlreicher Privatpersonen darstellen.

Ein Paradebeispiel für diese Art von Betrug ist die betrügerische E-Mail der IRS (siehe oben). In dieser als offizielle Mitteilung getarnten E-Mail wird den Empfängern fälschlicherweise mitgeteilt, dass sie Anspruch auf eine Erstattung haben. In der E-Mail werden sie aufgefordert, auf einen Link zu klicken und sensible Daten einzugeben, um ihr Konto zu „verifizieren”. Leider kann dieser Vorgang zur Preisgabe personenbezogener Daten führen, da die Betrüger diese Informationen für ruchlose Zwecke verwenden.

Engel weist auf eine wichtige Schwachstelle hin, die bei diesen Betrugsversuchen ausgenutzt wird: „Um auf eine Website oder App zuzugreifen, benötigen Sie in der Regel eine Kombination aus E-Mail-Adresse, Benutzername oder Telefonnummer plus Passwort und Multifaktor-Authentifizierung”, erklärt er. 

Engel betont, dass die Tendenz zur Mehrfachverwendung derselben Kombination aus Benutzername und Passwort auf verschiedenen Websites die Menschen besonders angreifbar machen kann. Betrüger nutzen deren Bequemlichkeit oft zu ihrem Vorteil aus: Sie beziehen diese mehrfach verwendeten Anmeldedaten von einer kompromittierten Website und versuchen, auf andere Konten zuzugreifen, auch auf die bei Regierungsplattformen. 

Es ist viel sicherer, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu verwenden, bei der Ihnen ein einmaliger Code gesendet wird, den Sie zusammen mit Ihrem Passwort verwenden. Engel erklärt jedoch, dass Betrüger Social-Engineering-Taktiken anwenden können, um auch Ihren 2FA-Code in die Finger zu bekommen. So könnten sie sich als Regierungsbeamte ausgeben oder andere irreführende Methoden anwenden, zum Beispiel, indem sie ihren Opfern eine Erstattung versprechen, um sie zur Preisgabe dieser wichtigen Informationen zu bringen.

Es kommt noch schlimmer: Im Jahr 2024 wird erwartet, dass KI eine größere Rolle bei der Entwicklung von Phishing-Betrügereien spielen wird. Es wird davon ausgegangen, dass KI-gestützte Phishing-Angriffe ausgefeilter, personalisierter und schwieriger zu erkennen sein werden. Ganz besonders wichtig ist es, diese fortschrittlichen Bedrohungen zu verstehen und sich darauf vorzubereiten, um das Bewusstsein zu schärfen und den Schutz vor diesen hoch entwickelten Cybersicherheitsbedrohungen zu verstärken.

Schützen Sie sich vor Betrugsversuchen rund um Kontenübernahmen:

  • Wachsamkeit hat oberste Priorität: Seien Sie bei unaufgeforderten Mitteilungen von Behörden oder Ämtern immer vorsichtig, insbesondere wenn Sie in diesen aufgefordert werden, sensible Informationen preiszugeben oder sofort zu handeln. Viele Betrüger verwenden legitim aussehende Phishing-E-Mails, um an Benutzerdaten zu gelangen. Überprüfen Sie die Echtheit solcher Nachrichten, indem Sie die offizielle Website der Behörde besuchen oder das Amt über bekannte, zuverlässige Kanäle kontaktieren.
  • Nutzen Sie für mehr Sicherheit ein VPN: Wenn Sie mit jemandem kommunizieren, ist es sicherer, Ihr VPN einzuschalten, damit Ihre IP-Adresse (und damit Ihr tatsächlicher Standort) geheim gehalten wird.

3. Deepfakes und der Einsatz generativer KI

Generative KI hat sich in verschiedenen Bereichen bewährt, sei es im Gesundheitswesen, im Finanzwesen oder in der Unterhaltungsbranche. Ihr Missbrauchspotenzial wird jedoch immer offensichtlicher, gerade im Bereich der Betrugsmaschen und des raffinierten Betrugs.

Deepfakes, eine berüchtigte Anwendung generativer KI, ermöglichen die Erstellung äußerst realistischer und überzeugender Medien wie zum Beispiel Videos, Bilder und Audioaufnahmen. Stellen Sie sich ein Szenario vor, in dem Sie einen Videoanruf von jemandem erhalten, der sich als Ihr Bankleiter ausgibt und dringend Ihre Kontodaten anfordert, oder eine Audionachricht von einem Nahestehenden, der Sie um finanzielle Hilfe bittet. Ein erwähnenswertes Beispiel, über das die New York Times berichtet hat, beschreibt, wie hochvermögende Menschen mithilfe von Stimmklonen, die aus ihren öffentlich zugänglichen Audiomustern erstellt wurden, ins Visier genommen wurden. Mithilfe dieser geklonten Stimmen wurden dann Banken betrogen, was den hohen Grad an Raffinesse dieser Betrugsversuche verdeutlicht.

Engel zufolge kann KI auch Menschen mit eingeschränkten Sprachkenntnissen in die Lage versetzen, ihre Betrugstechniken zu verfeinern. „Theoretisch ist KI nichts anderes als die Erstellung von Inhalten, allerdings auf einem höheren Niveau und in einem stärkeren Maße, als dies in der Vergangenheit möglich war, und mit einer niedrigeren Einstiegshürde. Das macht sie leichter zugänglich“, erklärt er. Im Zuge des technologischen Fortschritts können wir davon ausgehen, dass KI-gestützte Betrugsmaschen weit verbreitet, immer komplizierter und schwieriger zu erkennen sein werden.

Schützen Sie sich vor KI-gestützten Betrugsversuchen: 

  • Überprüfen Sie die Identität Ihrer Kontaktperson: Wenn Sie einen verdächtigen Anruf oder eine verdächtige Nachricht erhalten, insbesondere wenn es sich dabei um einen für die Person untypischen Anruf oder eine untypische Nachricht handelt, halten Sie inne. Überprüfen Sie die Identität der Person über eine bekannte Nummer oder einen alternativen Kommunikationskanal.
  • Melden Sie verdächtige Aktivitäten: Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie es mit einer Voice-Cloning- oder Deepfake-Betrugsmethode zu tun haben, melden Sie dies sofort den Behörden und blockieren Sie den Kontakt.
  • Lernen Sie, woran Sie einen Deepfake erkennen können: Auch wenn viele Deepfakes überzeugend sind, gibt es dennoch Möglichkeiten, sie zu erkennen. Zu den visuellen Hinweisen gehören eine schlechte Überblendung der Gesichtszüge, wie zum Beispiel Unstimmigkeiten im Hautton, Schatten oder selbst verschwommene und verzerrte Bereiche des Gesichts. Akustische Hinweise können eine flache oder roboterhafte Intonation sein, beispielsweise ein unnatürlicher Tonfall, fehlende Emotionen oder gar abrupte Sprachpausen.

4. Betrugsmethoden bei Peer-to-Peer-Zahlungen (P2P)

Peer-to-Peer-Zahlungs-Apps wie PayPal und Venmo sind mittlerweile für schnelle und einfache Transaktionen allgegenwärtig. Diese Bequemlichkeit hat jedoch auch Betrüger angelockt, was zu einer Zunahme von Betrugsmaschen rund um P2P-Zahlungen geführt hat. Bei diesen Betrugsversuchen werden die Benutzer in der Regel zu betrügerischen Zwecken dazu verleitet, Geld zu senden oder persönliche Daten preiszugeben.

Ein erwähnenswertes Beispiel für P2P-Betrug ist der jüngste Anstieg der betrügerischen Aktivitäten bei Zelle, einem P2P-Zahlungsdienst in den USA. In Berichten wurde auf eine deutliche Zunahme von Betrugsfällen auf dieser Plattform hingewiesen, was die potenziellen Risiken für die Nutzer unterstreicht. Der Ernst der Lage war so groß, dass er die Aufmerksamkeit von US-Senatorin Elizabeth Warren erregte, die für ihren Einsatz zur Stärkung des Verbraucherschutzes, insbesondere im Bereich der P2P-Zahlungsdienste, bekannt ist.

Die Mechanismen dieser Schwindeleien können unterschiedlich ausfallen, aber sie folgen in der Regel einem Muster, das nur Eines als Ziel hat: täuschen und ausnutzen.

Schützen Sie sich vor Betrugsmethoden bei P2P-Zahlungen: 

  • Führen Sie Transaktionen nur an vertrauenswürdige Personen durch: Beschränken Sie Transaktionen auf Menschen, die Sie kennen und denen Sie vertrauen. Auf diese Weise lassen sich gängige Betrügereien wie gefälschte Käufer oder Verkäufer und Überzahlungsbetrug vermeiden.
  • Überprüfen Sie die Empfängerdaten: Überprüfen Sie immer die Angaben des Empfängers, einschließlich seines Namens, seiner E-Mail-Adresse und seiner Telefonnummer, bevor Sie Geld überweisen. So verhindern Sie, dass das Geld an Betrüger gesendet wird.
  • Vorsicht bei unaufgeforderten Anfragen: Seien Sie vorsichtig, wenn Sie unerwartete Geldanfragen erhalten, gerade wenn diese von unbekannten Personen stammen. Oft werden diese als dringende Zahlungstransaktionen dargestellt, im Versuch, Sie dazu zu  provozieren, schnell und ohne nachzudenken zu handeln.
  • Vermeiden Sie verdächtige Links und Anhänge: Klicken Sie nicht auf Links und öffnen Sie keine Anhänge von unbekannten Quellen. Es könnte sich dabei um Phishing-Versuche handeln, die darauf abzielen, Ihre Anmeldedaten abzugreifen.
  • Melden Sie verdächtige Aktivitäten: Wenn Sie etwas Ungewöhnliches bemerken, melden Sie es sofort dem Supportteam der P2P-Zahlungs-App und den Strafverfolgungsbehörden. Dies hilft, Betrüger aufzuspüren und zu verhindern, dass es weitere Opfer gibt.

5. Betrugsmaschen rund um Paketzustellungen

Während Betrügereien rund um Paketlieferungen oft während der Weihnachtszeit ihren Höhepunkt erleben, bleibt ihre Bedrohung bis weit ins neue Jahr bestehen und schlägt Geld aus der anhaltenden Begeisterung und Vorfreude rund um das Online-Shopping. Diese Betrugsversuche sind nicht auf die Feiertage beschränkt, sondern bleiben ein verbreitetes Problem, weil sie das Vertrauen der Verbraucher in Zustellunternehmen und Online-Händler ausnutzen. Ein kürzlicher Vorfall beim Zustelldienst UPS unterstreicht, wie diese Betrugsversuche vor sich gehen und welche Auswirkungen sie haben.

In Florida wurden Einwohner Opfer einer Betrugsmasche mit einer gefälschten Benachrichtigung über eine Paketzustellung von UPS. Die Betrüger teilten den Bewohnern mit, dass sie eine Lieferung erwarteten, die es in Wirklichkeit gar nicht gab. Bei dieser Art von Betrug werden in der Regel Phishing-Techniken eingesetzt, bei denen den Opfern Nachrichten gesendet werden, die scheinbar von seriösen Zustellunternehmen wie UPS stammen.

Diese Betrugsversuche nehmen oft ihren Anfang mit einer SMS oder E-Mail, die angeblich von einem Zustellunternehmen kommt. In der Nachricht könnte zum Beispiel stehen, dass ein Paket auf Sie wartet oder dass es ein Problem gibt, das Ihre Aufmerksamkeit erfordert. So läuft diese Masche im Allgemeinen ab:

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Ein Beispiel der Nachricht, die von einem Paketbetrüger gesendet wurde, in der er versucht, eine Beziehung zu seinem Opfer aufzubauen und mehr über es herauszufinden.
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Ein weiteres Beispiel einer Textnachricht, die derartige Betrüger senden, diesmal mit einem Link zum Anklicken.

Schützen Sie sich vor Betrugsversuchen rund um Paketzustellungen:

  • Überprüfen Sie Zustellungsbenachrichtigungen: Erkundigen Sie sich immer über die offizielle Website oder App direkt beim Zustellunternehmen, anstatt in unaufgefordert erhaltenen Nachrichten auf einen Link zu klicken.
  • Meiden Sie nicht bestellte Pakete: Wenn Sie ein Paket erhalten, das Sie nicht bestellt haben, oder wenn Sie aufgefordert werden, für eine nicht gewünschte Lieferung zu bezahlen, sollten Sie vorsichtig sein. Melden Sie solche Vorfälle dem Zustellunternehmen und reagieren Sie nicht auf verdächtige Nachrichten.
  • Recherche und Zahlungsmethoden: Wenn Sie online einkaufen, vergewissern Sie sich, dass der Shop seriös ist, und nutzen Sie sichere Zahlungsmethoden wie Kreditkarten, die oft einen Schutz vor Betrug bieten.
  • Melden Sie verdächtige Aktivitäten: Achten Sie auf die Anzeichen eines Betrugs, zum Beispiel Nachrichten, die ein Gefühl der Dringlichkeit vermitteln oder in denen nach sensiblen Informationen gefragt wird. Melden Sie alle verdächtigen Aktivitäten den zuständigen Behörden.

Weitere Betrugsversuche, die Sie 2024 kennen sollten

Betrugsmaschen rund um 5G

Die Begeisterung über die blitzschnellen Geschwindigkeiten und das bahnbrechende Potenzial von 5G hat leider auch eine ganze Reihe von Betrügern angezogen. Diese Schwindler nutzen die Begierde der Verbraucher aus, auf den Zug aufzuspringen, und versuchen mit einer Vielzahl von Taktiken, an Geld und persönliche Daten zu kommen.

Schützen Sie sich vor 5G-Betrugsversuchen:

  • Fallen Sie nicht auf falsche Versprechungen herein: Seien Sie vorsichtig mit sensationellen Behauptungen, dass 5G lebensverändernde Vorteile mit sich bringe. Prüfen Sie immer die offiziellen Quellen Ihres Mobilfunkanbieters oder vertrauenswürdige technische Websites, um genaue Informationen über die Verfügbarkeit und die Möglichkeiten von 5G zu erhalten. 
  • Hüten Sie sich vor unaufgeforderten Angeboten: Seriöse Anbieter werden Sie nicht zu Upgrades drängen oder Ihnen über verdächtige Links oder Anrufe exklusive Angebote machen. Seien Sie bei solchen Angeboten unbedingt vorsichtig.

Betrugsmasche: Prominente, die Kryptowährungen empfehlen

Betrugsmaschen, bei denen Prominente Kryptowährungen empfehlen, nutzen das Vertrauen der Öffentlichkeit in ihre Lieblingsstars und deren Sympathie aus – die ideale Grundlage für ein gefährliches Netz der Täuschung. Stellen Sie sich vor, Sie scrollen durch Ihren Social-Media-Feed und sehen, wie Ihr Idol von einer neuen Kryptowährung schwärmt, die angeblich „garantiert in die Höhe schießt“. Ihr Star malt ein Bild von finanzieller Freiheit, mühelosen Gewinnen und dem Beitritt zu einer exklusiven Gemeinschaft. Mit dieser Masche lassen sich viele ins Netz ziehen – und schon verschwinden die Warnzeichen unter der roten Flagge.

Hinter den Kulissen werden Prominente oft mit stolzen Summen dafür bezahlt, diese riskanten Unternehmungen zu bewerben, wobei sie selten auf die versteckten Risiken oder ihr eigenes mangelndes Krypto-Fachwissen hinweisen. Dies schafft ein falsches Gefühl der Legitimität und verleitet ahnungslose Fans zu der Annahme, dass der Prominente wirklich an das Projekt glaubt.

Schützen Sie sich vor betrügerischen Krypto-Empfehlungen:

  • Folgen Sie dem Geld: Oder „Follow the money”, wie man im Englischen so gerne sagt. Nur weil Ihr Lieblingspromi ein Krypto-Projekt bewirbt, wird es dadurch nicht automatisch legitim. Denken Sie daran, dass Prominente oft großzügig für ihre Empfehlungen bezahlt werden und ihre finanziellen Interessen möglicherweise nicht mit den Ihren übereinstimmen. Informieren Sie sich genauer über das Whitepaper des Projekts, den Hintergrund des Teams und alle potenziellen Warnsignale, die unabhängige Reviewer identifiziert haben.
  • Seien Sie skeptisch bei Dringlichkeits- und Verknappungstaktiken: Betrüger erwecken oft ein Gefühl der Dringlichkeit, indem sie behaupten, etwas habe nur eine begrenzte Verfügbarkeit oder es gäbe bald eine Preiserhöhung. Lassen Sie Ihr Einschätzungsvermögen nicht durch künstlichen Druck vernebeln und nehmen Sie sich die Zeit, jede Investition in Kryptowährungen gründlich zu untersuchen und zu bewerten.

Betrug mit dem Klimawandel

Der Klimawandel, eine drängende globale Herausforderung, ist leider auch ein fruchtbarer Boden für Betrüger geworden. Diese Schwindler nutzen Ängste und den Wunsch aus, Teil der Lösung zu sein. Dabei weben sie ein kompliziertes Netz der Täuschung, das sich als umweltfreundliche Initiative präsentiert.

Schützen Sie sich vor Betrug mit dem Klimawandel:

  • Hüten Sie sich vor emotionaler Manipulation: Bei diesen Betrugsmaschen werden oft Schuldgefühle, Angstmacherei oder Dringlichkeitstaktiken eingesetzt, um Sie zu schnellen Entscheidungen zu drängen. Bleiben Sie auf dem Boden der Tatsachen und handeln Sie nicht impulsiv. Denken Sie daran, dass aufrichtiges Handeln stärken und nicht manipulieren sollte.
  • Seien Sie auf der Hut vor grünem Investitionsbetrug: Vermeiden Sie Investitionen in ungeprüfte Technologien oder grüne Energieprojekte, die unrealistische Renditen versprechen. Führen Sie eine gründliche, sorgfältige Prüfung durch, prüfen Sie behördliche Genehmigungen und machen Sie sich mit den Risiken vertraut, bevor Sie in eine klimarelevante Lösung investieren.

Ausnutzung globaler Krisen für Wohltätigkeitsbetrug

Globale Krisen, von Naturkatastrophen bis hin zu humanitären Notsituationen, wecken einen starken Drang zu helfen. Doch Betrüger nutzen dieses Mitgefühl zu ihrem eigenen Vorteil aus und spinnen unter dem Tarnmantel wohltätiger Bemühungen raffinierte Täuschungsnetze.

Schützen Sie sich vor Betrug in Wohltätigkeitsangelegenheiten: 

  • Erst prüfen, dann spenden: Überprüfen Sie die Legitimität einer Wohltätigkeitsorganisation anhand unabhängiger Quellen wie dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI). Wenn Sie eine Spende planen, senden Sie möglichst kein Bargeld und spenden Sie nicht über nicht verifizierte Online-Plattformen.
  • Spenden Sie nicht auf private Konten: Wenn Sie feststellen, dass das Spendenportal Sie zu einem privaten Konto und nicht zu einem mit der Wohltätigkeitsorganisation verbundenen Geschäftskonto führt, überweisen Sie kein Geld.

Gefälschte Krankenversicherungstarife

Gefälschte Krankenversicherungen bieten, wie der Name schon vermuten lässt, lediglich eine Illusion der Sicherheit. Sie versprechen zwar einen umfassenden Versicherungsschutz zu Tiefstpreisen, aber in Wirklichkeit setzen Sie sich dem Risiko aus, dass Sie hohe Arztrechnungen selbst tragen müssen und noch dazu mögliche rechtliche Probleme auf Sie zukommen.

Schützen Sie sich vor gefälschten Krankenversicherungen:

  • Lesen Sie aufmerksam das Kleingedruckte: Überprüfen Sie immer die Rechtmäßigkeit eines Versicherungstarifs bei Ihrer staatlichen Versicherungsbehörde oder einem Gesundheitsdienstleister Ihres Vertrauens. Es lohnt sich auch, den Versicherungsschutz, die Ausschlüsse, die Selbstbeteiligung und die Zuzahlungen zu verstehen, bevor Sie die Versicherung abschließen.
  • Geben Sie niemals persönliche Informationen an ungebetene Anrufer oder Websites weiter: Seriöse Versicherungsanbieter und -vermittler werden niemals am Telefon nach persönlichen Daten fragen. Ein seriöser Versicherungsanbieter wird immer Ihre Identität überprüfen und Informationen über sichere Kanäle anfordern, bevor er Dienstleistungen erbringt oder sensible Einzelheiten bespricht.

Warum fallen Menschen immer noch auf Betrugsmaschen herein?

Laut einer Umfrage der Citibank aus dem Jahr 2023 sind 90 % der Erwachsenen in den USA zuversichtlich, dass sie Betrugsmaschen erkennen und vermeiden können. Und dennoch wurden mehr als ein Viertel von ihnen im Laufe des Jahres Opfer einer solchen. Wie kommt es also dazu?

Unrealistischer Optimismus macht uns anfällig für Betrugsversuche

Ein wichtiger psychologischer Faktor, der dazu beiträgt, dass Menschen auf Betrugsmaschen hereinfallen, sind optimistische Fehlschlüsse. Sie führen dazu, dass Menschen glauben, die Wahrscheinlichkeit, dass sie von negativen Ereignissen betroffen werden, sei im Vergleich zu anderen geringer. Im Zusammenhang mit Betrugsversuchen äußert sich dies in einem übermäßigen Vertrauen in die eigene Fähigkeit, betrügerische Machenschaften zu erkennen und sie zu umschiffen. Leider kann dies dazu führen, dass die Wachsamkeit gegenüber potenziellen Bedrohungen sinkt.

Unrealistischer Optimismus kann Menschen anfälliger für Betrügereien machen, da sie potenzielle Risiken nicht so gründlich unter die Lupe nehmen. Sie könnten Warnzeichen wie eine unaufgeforderte Kontaktaufnahme übersehen, in der Annahme, dass sie zu klug oder informiert sind, um Opfer zu werden. Genau diesen blinden Fleck nutzen Betrüger aus.

Wie die Technologie dazu beiträgt

Ein weiterer Faktor, der zur Anfälligkeit für Betrugsversuche beiträgt, ist das Maß der technologischen Kenntnisse. Wer mit den neuesten technologischen Fortschritten oder Trends nicht vertraut ist, könnte anfälliger für Gaunereien sein, weil es ihm am Wissen fehlt, wie diese betrügerischen Machenschaften funktionieren. Schwindler nutzen oft neue Technologien und Methoden und sind dem Bewusstsein der Öffentlichkeit so einen Schritt voraus.

Psychologie: Was bringt Menschen dazu, auf Betrugsmaschen hereinzufallen?

Zeitdruck

Betrüger schaffen oft ein Gefühl der Dringlichkeit, um vorschnelle Entscheidungen zu provozieren. Stellen Sie sich beispielsweise ein Szenario vor, in dem Sie einen Anruf von jemandem erhalten, der behauptet, von Ihrer Bank zu sein, und Sie auf nicht autorisierte Aktivitäten in Ihrem Konto hinweist. Die unmittelbare Bedrohung Ihrer Privatsphäre löst eine natürliche Reaktion aus, um die Kontrolle wiederzuerlangen, was oft zu überstürzten Handlungen führt, aus denen Betrüger Kapital schlagen.

Missbrauch von Vertrauen und Autorität

Autoritätspersonen genießen von Natur aus Vertrauen. Betrüger nutzen dies aus, indem sie sich als Beamte oder bekannte Autoritätspersonen ausgeben und so Ihre Wachsamkeit verringern und die Glaubwürdigkeit des Betrugs steigern. Ein Beispiel dafür ist eine betrügerische E-Mail von einem „Vorgesetzten“, in der er Sie auffordert, in einem Notfall Geschenkkarten zu kaufen – ein typisches Szenario am Arbeitsplatz.

Slack Scam
Die Phishing-E-Mail oben ist ein gutes Beispiel dafür, wie Betrüger Slack ausnutzen, ein Tool, das am Arbeitsplatz häufig verwendet wird, um Vertrauen zu missbrauchen und Opfer zur Preisgabe von Informationen zu verleiten. (Mit Dank an Reddit.)

Versprechen eines finanziellen Gewinns

Auch wenn sie wissen, dass kostenlose Angebote in der Regel einen Haken haben, fallen immer noch viele auf Betrüger herein, die leicht verdientes Geld oder exklusive Angebote versprechen. Betrüger schlagen Kapital aus der Angst, etwas zu verpassen (FOMO, Fear Of Missing Out), und der Verlockung eines schnellen finanziellen Gewinns. Dies kann sich bei Menschen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden oder emotionale Bestätigung suchen, als besonders effektiv erweisen.

Die Erkenntnis, dass sich diese Strategien überschneiden und gegenseitig verstärken können, hilft uns zu verstehen, warum Betrugsmaschen so effektiv sein können. Dieses Wissen ist ein wichtiger Schritt, um die Warnzeichen von Gaunereien zu erkennen – und damit kommen wir zum nächsten Abschnitt.

Was sind die Anzeichen eines Betrugsversuchs?

Wenn Sie sich davor schützen möchten, Opfer eines Betrugs zu werden, müssen Sie die Anzeichen eines Versuchs erkennen. Hier sind einige wichtige Warnhinweise, auf die Sie achten sollten:

Sind Sie schon einmal einem Betrugsversuch zum Opfer gefallen? Teilen Sie Ihre Erfahrungen unten in den Kommentaren.

FAQ: Betrugsmaschen 2024

Was sind gängige Betrugsversuche, vor denen ich mich in Acht nehmen sollte?
Wie kann ich mich vor Betrugsversuchen schützen?
Ich glaube, ich wurde betrogen. Was soll ich tun?
Bleiben Sie geschützt beim Online-Shopping

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Was ist ein VPN?
Anton ist ein Verfechter der Privatsphäre und persönlichen Autonomie. Deswegen schreibt er hier u. a. zu diesen Themen.