- Einige Arbeitnehmer im Homeoffice vergeuden 1.400 Arbeitsstunden pro Jahr.
- Vier von 10 Befragten gaben an, dass sie auf ihren vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Geräten Glücksspiele spielen, anstatt zu arbeiten.
- 42 % der von uns befragten Amerikaner gaben zu, auf ihrem Arbeitscomputer Pornos zu sehen, verglichen mit 24 % der Briten.
- Männer verbringen im Durchschnitt drei Stunden weniger pro Woche mit Arbeitsaufgaben als Frauen.
- Mündliche Verwarnungen, Schulungen und Kündigungen stehen ganz oben auf der Liste der Konsequenzen.
Da sich die Welt immer weiter in Richtung einer flexibleren Arbeitskultur entwickelt, arbeiten viele von uns heute mehr denn je von zu Hause aus. Diese Veränderung bringt zwar viele Vorteile mit sich, wie z. B. die Vermeidung hektischer Arbeitswege und eine entspanntere Arbeitsumgebung, aber es verwischen dadurch auch die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit.
Um besser zu verstehen, wie Arbeitnehmer ihre Zeit verbringen, wenn sie mit vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Geräten arbeiten, befragte ExpressVPN 2.000 Angestellte in den USA und Großbritannien, die teilweise oder vollständig von zu Hause aus arbeiten. Die Umfrage wurde zwar nur in diesen beiden Ländern durchgeführt, doch ist die Arbeit im Homeoffice inzwischen auf internationaler Ebene so etabliert, dass wir glauben, die unten aufgeführten Ergebnisse seien auch für andere Regionen interessant.
Diese Gruppe bietet einen Einblick in die Nutzung (und in einigen Fällen auch den unsachgemäßen Gebrauch) der technischen Geräte der Angestellten, in die Folgen für beide Seiten und in die Vorsichtsmaßnahmen, die zum Schutz aller Beteiligten getroffen werden können.
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Einige Angestellte verschwenden 67 Prozent der Arbeitswoche mit privaten Tätigkeiten
Wir alle kennen es. Irgendetwas passiert in unserem Privatleben, wir haben nicht genug Schlaf bekommen oder können uns schlichtweg nicht konzentrieren und versuchen, uns die Zeit zu vertreiben – in der Regel, indem wir herumtrödeln. Es liegt in der menschlichen Natur, dass wir uns ablenken lassen.
Wenn Angestellte im Homeoffice jedoch über längere Zeiträume hinweg unproduktiv sind, entsteht dadurch für Unternehmen überall auf der Welt ein wachsender Nachteil.
Mehr als zwei Drittel der von uns Befragten gaben an, in irgendeiner Form Zeit mit ihren vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Geräten zu vergeuden. Die Teilnehmer verbrachten im Durchschnitt nur 13 Stunden ihrer 40-Stunden-Woche mit beruflichen Tätigkeiten und den Rest der Zeit auf Websites, die nichts mit der Arbeit zu tun hatten – und das alles, während sie ihre vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Geräte verwendeten. Rechnet man diese Zahlen hoch, summiert sich das auf über 1.400 vergeudete Arbeitsstunden pro Jahr und Mitarbeiter.
Wofür genau nutzen Angestellte im Homeoffice also ihre Technologie am Arbeitsplatz, wenn sie sich nicht um anstehende Aufgaben kümmern?
Zwei Drittel der Arbeitnehmer gaben zu, persönliche E-Mails abzurufen und zu beantworten, im Durchschnitt vier Stunden pro Woche. 64 Prozent der Befragten gaben an, die gleiche Zeit zu nutzen, um Nachrichten zu lesen oder alltägliche Recherchen durchzuführen.
Das mag zwar harmlos erscheinen, aber 59 Prozent der Befragten sagten aus, ihre Arbeitszeit auch zum Online-Shopping zu nutzen – im Durchschnitt drei Stunden pro Woche – und 54 Prozent gaben zu, die Zeit auf Social-Media-Plattformen zu verbringen. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben zudem zu, während ihrer Arbeitszeit Restaurant- oder Urlaubsbuchungen vorzunehmen. Noch überraschender ist die Tatsache, dass 44 Prozent der Arbeitnehmer aussagten, anstatt zu arbeiten, ihre Zeit mit dem Streamen von Fernsehserien und Filmen auf ihren vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Geräten zu verbringen, und das durchschnittlich zwei Stunden pro Woche.
Vielleicht ist ein Grund dafür, dass einige Arbeitnehmer so viel Zeit mit unproduktiver Arbeit verbringen, dass sie in ihrer derzeitigen Position unzufrieden sind – 49 Prozent der Befragten gaben zu, sich nach einem neuen Job umzusehen und durchschnittlich drei Stunden pro Woche damit zu verbringen.
42 % der US-Arbeitnehmer gaben zu, sich während der Arbeitszeit im Homeoffice Pornos auf ihren Firmencomputern anzusehen.
Erschreckenderweise beschreiben einige Teilnehmer ein Verhalten im Homeoffice, das nicht nur gegen die Unternehmensrichtlinien verstoßen könnte, sondern auch ein erhebliches Risiko für den Arbeitnehmer und das Unternehmen darstellt.
Vier von zehn Befragten gaben an, anstelle ihrer Arbeit auf ihren Firmengeräten Glücksspiele zu spielen, im Durchschnitt drei Stunden pro Woche, während 37 Prozent antworteten, ähnlich viel Zeit mit dem Kauf von Kryptowährungen und 33 Prozent mit Suchen im Dark Web zu verbringen.
Von den befragten US-Arbeitnehmern gaben 42 Prozent zu, sich auf ihrem Firmenlaptop Pornos anzusehen, und zwar im Durchschnitt 196 Stunden pro Jahr. In Großbritannien ist diese Zahl viel niedriger: 24 Prozent der Befragten sagten aus, nicht jugendfreie Inhalte auf ihren Firmengeräten zu beziehen, und die Anzahl der Stunden pro Jahr lag bei 97 pro Arbeitnehmer.
Dies ist besorgniserregend, denn es handelt sich nicht nur um eine unsachgemäße Nutzung der Unternehmenszeit, sondern der Zugriff auf Pornoseiten kann auch das Risiko von Malware-Infektionen und Cyberangriffen erhöhen, da solche Websites häufig als Vektoren für bösartige Software verwendet werden.
Männer verbringen weniger Zeit mit der Arbeit im Homeoffice als Frauen
Was Pornos während der Arbeitszeit betrifft, haben wir herausgefunden, dass Männer häufiger derartigen Aktivitäten nachgehen als Frauen. Die befragten männlichen Pornokonsumenten in den USA sahen sich im Durchschnitt fünf Stunden pro Woche nicht jugendfreie Inhalte auf ihren Firmenlaptops an, während es bei den weiblichen Befragten nur zwei Stunden waren.
In Großbritannien sahen sich Männer, die während ihrer Arbeitszeit Pornos konsumieren, im Durchschnitt eine Stunde pro Woche mehr Pornos an als ihre weiblichen Kollegen. Und das Problem, dass Männer ihre vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Geräte für private Aktivitäten nutzen, zieht sich durch die gesamte Studie.
Es ist schon schockierend genug, dass Arbeitnehmer zugeben, nur ein Drittel ihres Arbeitstages ihren beruflichen Aufgaben nachzugehen. Doch Männer scheinen besonders viel Arbeitszeit zu vergeuden. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen etwas weniger Zeit vertrödeln als Männer, wenn sie mit vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Geräten im Homeoffice arbeiten. Die befragten Frauen gaben an, durchschnittlich 15 Stunden pro Woche für berufliche Aufgaben aufzuwenden, verglichen mit 12 Stunden pro Woche bei den Männern.
Die Studie ergab auch, dass Menschen im Alter von 35 bis 44 Jahren am ehesten während der Arbeitszeit privaten Aktivitäten nachgehen, ebenso wie hochrangige Führungskräfte.
Wenn so viele produktive Arbeitsstunden auf der Strecke bleiben, merken dann die Vorgesetzten dieser Arbeitnehmer, dass diese sich nicht voll und ganz ihren Aufgaben widmen? Laut einiger unserer Befragten, ja.
Die Konsequenzen, wenn man erwischt wird
Mit der zunehmenden Arbeit im Homeoffice sind verschiedene Überwachungsinstrumente aufgekommen, die sicherstellen, dass Arbeitnehmer tatsächlich arbeiten, wenn sie nicht im Büro sind, und dass sie die Unternehmensrichtlinien einhalten. Dazu gehört z. B. die Installation von Überwachungssoftware auf den vom Unternehmen bereitgestellten Geräten, die alle E-Mails, Anrufe, Nachrichten und Videos aufzeichnen, sowie Web-Sicherheitsfilter, die den Besuch unzulässiger Websites verhindern.
Auf die Frage hin, ob sie jemals von ihrem Unternehmen auf die Nutzung der Firmengeräte für private Aktivitäten angesprochen worden waren, antworteten viele Teilnehmer mit Ja. Und auch wenn sie nicht genau sagten, wie ihre Arbeitgeber ihr Verhalten entdeckt hatten, nannten sie diese Aktivitäten als die fünf häufigsten, bei denen sie erwischt worden waren:
- Dark Web (81 %)
- Krypto-Käufe (79 %)
- Pornos (78 %)
- Glücksspiel (77 %)
- Gaming (75 %)
Die meisten Unternehmen haben strenge Richtlinien, die die Nutzung von Unternehmensressourcen für private Aktivitäten untersagen, einschließlich des Zugriffs auf kontroverse, illegale und sexuell motivierte Inhalte. Ein Verstoß gegen diese Richtlinien kann daher für die Angestellten schwerwiegende Folgen haben, darunter den Verlust des Arbeitsplatzes, Rufschädigung und rechtliche Konsequenzen.
21 Prozent der Befragten gaben an, die häufigste Konsequenz, die sie für die Nutzung ihrer vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Geräte zu privaten Zwecken tragen mussten, sei die Teilnahme an Kursen über die angemessene Nutzung von Unternehmensgeräten gewesen. Darüber hinaus gaben 20 Prozent an, eine mündliche Verwarnung erhalten zu haben, und 17 Prozent berichteten, ihr Arbeitsverhältnis sei aufgrund der Nutzung von Geräten für Privatzwecke gekündigt worden.
Mehr Produktivität und verbessertes Wohlbefinden der Mitarbeiter
Es gibt zwar viele Gründe, warum manche Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit im Homeoffice mit anderen Aufgaben auf ihren vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Geräten verbringen, doch der auf ihnen lastende Druck, außerhalb der normalen Arbeitszeiten arbeiten zu müssen, könnte ein wichtiger Faktor sein, der zu diesem Trend beiträgt.
Als wir Führungskräfte befragten, ob sie von ihren Mitarbeitern erwarteten, auch außerhalb der Arbeitszeit berufliche Aufgaben zu erledigen, bejahten dies 78 Prozent gegenüber 11 Prozent der Führungskräfte, die aussagten, derartige Erwartungen nicht zu haben.
45 Prozent der Befragten gaben vor, man erwarte von ihnen, außerhalb der Arbeitszeit beruflichen Tätigkeiten nachzugehen, wobei das bei mehr Männern (68 Prozenz) als Frauen (41 Prozenz) der Fall ist.
Wenn die Arbeitszeiten nicht strikt eingehalten werden, können sich fehlende Grenzen auf die Nutzung von Arbeitsgeräten für private Aktivitäten auswirken. Klare Richtlinien für Firmengeräte und Arbeitszeiten wären sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer eine unkomplizierte Lösung. Sie würden die Mitarbeiter dazu ermutigen, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben aufrechtzuerhalten, und gleichzeitig sicherstellen, dass die Unternehmensressourcen in erster Linie für berufliche Zwecke verwendet werden würden.